Schmetterling Außer dem Rauschen des nächtlichen, seichten Windes ist kein Geräusch zu vernehmen. Fahl und voll steht der blasse Mond am Himmel, ab und an von hauchdünnen Wölkchen gestreift. Still und stumm sitzt er da im Mondeslicht. Ab und an gibt er sein prächtiges Farbenspiel preis, indem er langsam mit den Flügeln schlägt. Vom blassen Mondeslicht beschienen, schimmern schwach und dennoch elegant die Farben seiner Flügel in der Dunkelheit. Zartes blau, hier und da von einem kräftigen Rot durchsetzt, umrandet von seichtem Grün, mit einigen wenigen hellgelben Sprenkeln. Ein mystischer, beruhigender Anblick und ein Beweis für die Perfektion der Natur selbst. So sitzt er dort in der warmen Sommernacht. Und als er sich vom Griff des Schwertes, welches aus meinem Körper gen Himmel ragt und das ihm als Ruheplatz diente erhebt und sanft in die nächtliche Finsternis entschwebt, so folgen ihm meine schwächer werdenden Augen. Schon lange vermag ich weder mich zu bewegen, noch zu sprechen. Lediglich der Anblick des Schmetterlings ließ mich fast vergessen, wie ich hier im Sterben liege. Es wird dunkel um mich herum und ich entschwinde in die ewige Finsternis. Der Schmetterling jedoch fliegt weiter in die Nacht hinaus, sich immer weiter vom Schlachtfeld, auf welchem nur noch die leblosen Körper der Gefallenen liegen entfernend. Flieg kleiner Schmetterling. Trage unsere Seelen und Hoffnungen hinaus in die unendlichen Gefilde der Nacht.